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Kapitalmarktbericht für das 3. Quartal 2024

Berlin, den 1. Oktober 2024

Die Aktienmärkte laufen gut, aber irgendwie fühlt es sich gar nicht so an. Anders ausgedrückt: Allerorten Höchststände und keiner hat es bemerkt. Warum ist das so und was sind die Perspektiven?

 

Wir schauen zurück auf ein bisher durchaus spannendes Börsenjahr 2024. Allzeithochs beim DAX, EuroStoxx_50, Dow Jones, der Nasdaq und dem Nikkei 225. Wir erleben einerseits eine Welt der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, andererseits - aufgrund niedrigerer Inflationsraten - sinkende Kapitalmarktzinsen und wirkende Stimulierungspakete der Staaten. Nun hat uns die Historie gelehrt, dass Börsen die „Zukunft“ bepreisen und nicht die Gegenwart oder gar die Vergangenheit.

Die Prognose für die „Zukunft“ in wirtschaftlicher Hinsicht scheint in einem Poker zwischen politischen Hemmnissen mit absehbar gesellschaftlichen Umbrüchen (Kontra) versus technologischem Fortschritt und der Hoffnung auf wieder „billiges Geld“ (Pro) zu liegen.

 

So mancher Marktakteur scheint sich dabei an die alten Weisheiten, wie „Politische Börsen haben kurze Beine“ oder „Wirtschaft findet ihren Weg, ähnlich wie Wasser“, zu erinnern und handelt entsprechend.

Dieser grundsätzlichen Tendenz schließen wir uns als Berliner Effektenbank an und sehen genau aus diesen Gründen - untermauert durch die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen - zusätzliches Aufwärtspotential.

Aber Achtung: Allein schon die vier nachfolgenden Beobachtungen sollten nicht ausgeblendet und in die Situationsanalyse eingebunden werden:

  1. Die Aktienkurse steigen nicht in der Breite, sondern fast nur in den Spitzenindizes, was bedeutet, dass das Vertrauen in die breite Wirtschaft und damit in die Nachhaltigkeit des Wachstums eben noch fehlt.
  2. Die Kurse steigen bei geringen Umsätzen. Damit ist klar, dass die Märkte leicht in beide Richtungen bewegt werden können, da nur wenig Umsatz das Geschehen prägt und viele Marktteilnehmer nach wie vor passiv agieren.
  3. Der hohe Goldpreis – und dass in Zeiten von noch immer hohen Kapitalmarktkosten – ist ein Angst- und Fluchtindikator. Auch wenn hier oft das Argument der zukaufenden Regierungen (Asien) erscheint, so ist dies nicht weniger beachtenswert, denn auch dieses Kapital fehlt dann an anderer Stelle bzw. wird Währungen entzogen (bei parallel stabilen Zentralbankbilanzen).
  4. In ca. fünf Wochen ist die US-Wahl und erst ab diesem Tag wird Klarheit über den zukünftigen Wirtschaftskurs der USA bestehen.

 

Unser Fazit:

Die hohen Kurse beweisen Marktstärke und eröffnen weiteres Potential. Die Fallhöhe bei Nichterfüllung der großen Hoffnungen ist allerdings auch angestiegen. Wir glauben, dass ein rauer Herbst anstehen könnte. In dessen Vorfeld sollten qualitativ hochwertige Titel (Value-Werte) in den Vorratsschrank gelegt und dieser gut gegen stürmisches Wetter gesichert werden. Parallel raten wir dazu, liquide Mittel parat zu halten, denn Unwetter könnten auch schnell einmal hohe Preise tiefer spülen, die es dann konsequent aufzusammeln gilt.

 

Dies beschreibt auch die aktuelle Strategie unserer Vermögensverwaltungen, mit welchen wir in den ersten 9 Monaten des Jahres bei geringen Portfolioschwankungen sehr gute Performancezahlen erreichen konnten. In unserer offensiven „Chance“-Einzelwertevariante dürfen wir unsere Mandanten mit 12,01% (nach 9,06% im Vorjahr) erfreuen. In der ausgewogenen „Balance“-Variante mit 8,41% (2023: 6,48%).

 

Darauf sind wir einerseits stolz und betrachten es andererseits als Ansporn genauso weiter für Sie, unsere Geschäftspartner, Freunde und Mandanten zu agieren.

 

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Niederlassung der Tradegate AG